Ðåôåðàòû - Àôîðèçìû - Ñëîâàðè
Ðóññêèå, áåëîðóññêèå è àíãëèéñêèå ñî÷èíåíèÿ
Ðóññêèå è áåëîðóññêèå èçëîæåíèÿ
 

Ñòèëèñòè÷åñêîå çíà÷åíèå óñòîÿâøèõñÿ âûðàæåíèé â íåìåöêîì ÿçûêå. Êðûëàòûå âûðàæåíèÿ è âûñêàçûâàíèÿ â Ôàóñå Ãåòå

Ðàáîòà èç ðàçäåëà: «Èíîñòðàííûå ÿçûêè»
    I. EINFUEHRUNG

      Die letzten Jahrzehnte haben bedeutende Ergebnisse auf dem Gebiet der
Stilistik gebracht. In zahlreichen Lehrbuechern, Monographien und
Beitraegen wurden grundlegende Prinzipien weiterentwickelt  und im Einklang
mit dem Fortschritt  der Sprachwissenschaft umgewertet.

      Einer des Bereichs der Stilistik umfasst den Abschnitt, der «Feste
Wortverbindungen» genannt wird. Dieses Thema ist sehr interessant und
umfangreich. Die Ausdrucksmoeglichkeiten in der deutschen Sprache sind
mannigfaltig und reich.

      Jede entwickelte Sprache umfast eine grosse Zahl von Wörtern.Die
Entwicklung des Wortbestandes läuft parallel mit der Entwicklung der
Gesellschaft ; er verändert sich mit den wirtschaftlichen , politischen und
kulturellen Veränderungen der Gesellschaft. Zu diesem Zwecke werden neue
Wörter und neue Wortverbindungen gebildet  oder schon vorhandenen Wörtern
werden neue Bedeutungen übertragen.
      Im Text treten die Einzelwörter nicht als isolierte sprachliche
Gebilde in Erscheinung, sondern sie sind miteinnander verbunden und
aufeinnander bezogen. Aus der Vielzahl der dem Autor zur Verfügung
stehenden Wörter greift er sich jene heraus, die ihm für seine Aussage am
geeignetsten erscheinen und fügt sie zusammen, verbindet sie; es entstehen
Wortverbindungen.
      Doch setzt der Autor seine Aussage nicht immer nur aus Einzelwörtern
zusammen. Vielmehr haben  sich viele Wörter schon mit anderen so fest
verbunden, sind mit anderen schon in
eine feste Gemeinschaft eingegangen, eine Wortehe sozusagen, in der sie
sich gegenseitig stützen und ergränzen, dass sie dem Autor gemeinsam in den
Sinn kommen. Die Sprache  hält dem Autor also nicht nur Einzelwörter
bereit, sondern auch Wortverbindungen, gleichsam sprachliche
Gebrauchsmuster, Modelle.
       Solche feste sprachliche Verbindungen finden sich in erster Linie
dadurch begründet, dass sich gleiche Vorgänge und Sachverhalte im
gesellschaftlichen Leben vielfach wiederholen. Dadurch drängen sich dem
Menschen immer gleiche Wortverbindungen als normative Bezeichnungen für
diese Sachverhalte in den Mund:

                          den Plan erfüllen
                         Bericht erstatten

      Es entstehen sprachliche Standarts. Nun können sich Wörter aber auch
in der Weise verbinden. Dieser Vorgang heisst Idiomatisierung oder
Phraseologisierung. Diese Fügungen sind dann nichts mehr auf eine bestimmte
konkrete Situation festgelegt, z.B.

                 die Hände in den Schoss legen  -  müssig sein

und können auch sprichwortartigen Charakter annehmen, z.B.


                Eine Hand wäscht die andere


      Da diesen Fügungen trotz ihres allgemeinen Aussagegehaltes eine
konkrete Ausgangssituation zugrunde liegt, tragen sie mehr oder weniger
bildlichen Charakter, je nachdem , inwieweit der Leser die Übertragung von
einer konkreten Ausgangssituation empfindet.
      Man kann auch sagen, dass diese Fragen schon in vollem Masse
erforscht wurden, aber doch moechte ich meine Diplomarbeit dem Thema «
Feste Wortverbindungen» widmen.
      Ich bearbeite mein Thema vom Standpunkt der Phraseologieforschung und
der Sprachverarbeitungsforschung . Mein Ziel ist es, mittels der Daten
einer Untersuchung die Faktoren zu erfassen, die das Verstehen
idiomatischer Phraseologismen (Phraseologie im engeren Sinne) in der
Fremdsprache Deutsch beeinflussen. Nach einer kurzen Einführung in der
Phraseologieforschung und der Diskussion den aktuellen theoretischen
Ansätze zum Verstehen von Phraseologismen werden die Ergebnisse meiner
Untersuchungen dargestellt.
      In dieser Arbeit befasse ich mich mit deutschen Phraseologismen,
phraseo-logischen Einheiten im allgemeinen und mit Phraseolexemen, Idiomen
, Sprichwoertern, Aphorismen, und Zitaten.



II.Stilistischer Wert der stehenden Wortverbindungen
1. Vorwiegend nominative stehende Wortverbindungen

        Wie aus zahlreichen Arbeiten zur Phraseologie (*1) hervorgeht,
stellt dieser Problemkreis eine Kreuzung von semantischen, stilistischen
und grammatischen Lienien dar. Aufgrund einer Komplexmethode  mit streng
linguistischen Kriterien kam I.I.Tschernyschewa(*2 )in ihrer Monographie
über die Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache zu einer
Gegenüberstellung fester (stehender) Wortverbindungen phraseologischen und
nichtphraseologischen Typs. Die folgenden Ausführungen gründen sich auf
eine stilistische Klassifikation(*3) des Sprachmaterials, die naturgemäss
eng verbunden ist mit der realen Verwendung der Gruppen und Untergruppen in
unterschiedlichen kommunikativen Bereichen – daher manche
Überschneidungspunkte mit der funktionalen Klassifikation.
         Man unterscheidet zunächst in groben Umrissen feste
Wortverbindungen, deren kommunikative Hauptfunktion in der Nennung
bestimmter Wirklichkeitserscheinungen besteht; sie sind meist
funktionalstilistisch, seltener normativ-stilistisch  und nur vereinzelt
expressiv markiert. Der Gesamtsinn derartiger Wortverbindungen ergibt sich
aus der Summe der einzelnen lexischen Elemente in direkter Bedeutung; in
manchen Fällen kann allerdings ein Glied der Wendung übertragene Bedeutung
annehmen.
      Man bezeichnet diese Gruppe  als vorwiegend nominative stehende
Wortverbindungen.
___________________________________________________

 (*1) Ñòåïàíîâà-×åðíûøåâà;×åðíûøåâà; Êóíèí; Áîëäûðåâà
(*2) ×åðíûøåâà
(*3) Ùóêèíà; Riesel

Hierher gehören:
      1)die sogenannten lexischen Einheiten – substantivischen und verbalen
      Fügungen, in der Regel mit funktionalstilistischer Charakteristik, wie
      z.B. die politökonomische Bezeichnung Rat der Gegenseitigen
      Wirtschaftshielfe (RGW)  oder der midizinische Terminus künstliche
      Niere ( Gerät, das die Funktion der Niere übernimmt);
      Schachspieltermini wie Schach bieten (  den König angreifen), das
      Schach decken ( den Angriff abwehren). Diese Untergruppe ist durch
      Stabilität gekennzeichnet, d.h. die hierher gehörigen Wendungen lassen
      kaum semantisch-stilistische Variationen zu.



      2) Streckformen des Verbs( analytische Verbalverbindungen)
      Sie können funktional stilistisch markiert sein: zum Versand bringen,
      in Rechnung  stellen, (Handelsverkehr); sie können sich durch
      stilistische Gehobenheit vom einfachen Verb unterscheiden: ein
      Geständnis, einen Schwur ablegen – gegenüber gestehen, schwören.



     1. Lexische Einheiten

      Die substantivischen und verbalen Fügungen ( lexische Einheiten)
werden hauptsächlich  in der Sachprosa sowie in Presse/ Publizistik
verwendet. So heisst es z.B. in einem Interview mit einem Wissenschaftler,
Fachmann auf dem Gebiet  der Nierentransplantation :

       Zum Beispiel:

Sobald die anfallenden Nieren eintreffen, wird der Patient, der bisher mit
der künstlichen Niere leben musste, einer Transplantation zugeführt.

           Zwar ist die eng spezialisierte Fügung eine  anfallende Niere
dem Laien nicht verständlich, dem Urologen gibt sie aber eine eindeutige,
sprachökonomische  Erkläerung : es handelt sich um eine für den konkreten
Kranken geeignete Niere mit weitgehender Übereinstimmung der Gewebsgruppen.
Daher stösst sie der Organismus nicht ab, im Gegenteil, er lässt sich von
der fremden Niere anfallen ( hier im positiven Sinn, während
gemeinsprachlich unter diesem Verb ein feindliches Überfallen verstanden
wird).Im zitierten Text für Fachleute kommt der nominativen Wortverbindung
überzeugender Nachdruck und sogar Anschaulichkeit zu ( Modell der aktuellen
Stilfärbung : Stil der Wissenschaft – neutral- neutral).
 Sobald sich die funktional begrenzte Bedeutung einer substantivischen oder
verbalen Wortverbindung erweitert und in alle kommunikativen Bereiche des
Gesellschaftsverkehr eindringt, geht die partielle Stilfährbung meist zur
allseitig neutralen Markierung über.Dies betrifft z.B. die stilitischen
Modelle folgender Wendungen:

weisse Flotte – Fahrgastschiffe für Ausflugsverkehr


   Freie und Hansestadt Hamburg – allgemeingebräuchliche Bezeichnung für
Hamburg als Land der BRD


Rechenschaft (von jmdm.) fordern – ursprünglisch terminologisch nur im
Amtsbereich, heute neutrall in allen kommunikativen Teilgebiten  des
Sprachverkehrs.

      Das sind die Meinungen von Stepanova und Chernischowa, aber es gibt
noch viele Stilisten, die verschiedene linguistischen Untersuchungen  und
wissenschaftliche Abhandlungen darlegen.
      Laut der Meinung von Wimmer und Rainer , sind die
Phraseologismen  Einheiten, die aus mehr als einem Wort bestehen und in
dieser Form(evtl. einer Variante davon) lexikalisiert sind. Phraseologismen
im weiteren Sinn sind durch
Polylexikalität und Festigkeit charakterisiert.


           jmdm. einen Auftrag erteilen
           die Zähne putzen

           Die Festigkeit ist eine Manifestation der Gebräuchlichkeit einer
bestimmten Wortverbindung. Sie kann zusätzlich auf die Bindung an eine
typische Gebrauchssituation zurückgehen, die pragmatische Festigkeit bzw.
Routineformeln erzeugt.

               nicht wahr
          alles Gute zum Geburtstag



      Phraseologismen im engeren Sinn sind zusätzlich durch Idiomatizität
bestimmt, dadurch also, dass die Komponenten eine durch die syntaktischen
und semantischen Regularitäten der
Verknüpfung nicht voll erklärbare Einheit bilden

       jmdm. einen Korb geben im Sinne von jmdn. Abweisen

       Die so durch syntaktische oder semantische Irregularität entstehende
Festigkeit ist eine strukturelle Festigkeit.

                          Hals über Kopf weglaufen

      In semantischer Hinsicht können Phraseologismen von den Bedeutungen
der Komponenten her motiviert und
damit (u.U.) leichter verstehbar oder nicht-motiviert bzw. besonders
idiomatisch sein.  Eine bedeutende Art der Motivation ist die metaphorische
Motivation. Aus den Besonderheiten der Struktur als lexikalische Einheiten
ergeben sich besondere Möglichkeiten des Gebrauchs und des Verstehens und
besondere Möglichkeiten der phraseologischen Sprachbewusstseins: So kann
neben dem eindimensionalen Gebrauchen und Verstehen der phraseologischen
Bedeutung zusätzlich die Bedeutung der freien Wortverbindung aktualisiert
werden, sodass zwei Bedeutungen involviert sind. Besonders charakteristisch
sind solche Verwendungsweisen für Wortspiele,
in der Werbung oder in literarischen Texten, beispielsweise im folgenden
(politisch nicht korrekten) ”Witz”:

 A: Meine Frau kann die Berge nicht leiden.
 B: Wieso?
A: Weil das Echo das letzte Wort hat.



     2.    STRECKFORMEN

      Die Streckformen bilden eine eigenartige Untergruppe der vorwiegend
nominatiwen Wortverbindungen, bestehens aus einem Verbalabstraktum und
einem Funktionsverb (*1), wie etwa:

                       zur Verlesung bringen -  verlesen

      Sie können funktional stilistisch markiert sein:

                        zum Versand bringen,
               in Rechnung  stellen, (Handelsverkehr);

      Sie können sich durch stilistische Gehobenheit vom einfachen Verb
unterscheiden:

  ein Geständnis, einen Schwur ablegen – gegenüber gestehen,

                                         schwören

        Die Bezeichnung Funktionsverb geht darauf zurück, dass ein anderes,
meist ausdrucksschwaches Verb die syntaktische Funktion des Grundverbs
übernehmen muss, da dieses selbst zum sinntragenden Abstraktum
substantiviert wird. Gerade an diesem Typ lässt sich ein Wandel der
sprachlichen Normen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachweisen.
Wenn noch bis in die letzten Jahrzehnte  die substantivisch-verbalen
Wortverbindungen der Streckformen  als Papierdeutsch verpönt waren, so
wurde mit allmählichen, aber unleugbaren Vordringen des Nominalstils (*2)
auch die Einschätzung dieser analytischen Verbalfügung geändert.

___________________________________________________
(*1) Polenz
(*2) Nominalstil , S.113/117
      Zumindest wurde ihre summarische Verurteilung als schwerfälliges, ja
schlechtes deutsch seltener, und man begann, die kommunikativen und
stilistischen Vorzüge der Konstruktion zu untersuchen.
      Gewiss dürfen Übertreibungen  nicht gebilligt werden, doch muss jeder
Deutschinteressierte die so lange unbeachteten kommunikativen und
stistischen Werte  der Streckformen verstehen lernen.
         Vor  allem muss man feststellen, dass die analytische
Verbalverbindung durchaus nicht immer gemeinsprachliches Synonym des
Grundverbs ist.
      Denn einmal kann sie auf sprachökonomische Weise die Information
bereichern, indem sie die Aussage inhaltlich praezisiert, zum andern vermag
auch den funktionalen Stilbereich und das berufliche Kolorit zu untermalen.
Dem einfachen Verb beweisen kann unmöglich derselbe Grad von semantischer
und stilistischer Klarheit eigen sein, den man bei den juristischen Termini
einen ( überzeugenden, unwiderlegbaren) Beweis antreten, liefern,
wahrnimmt. Wer einen Beweis antritt, ist noch sicher, ob er ihn auch
wirklich beibringen kann.
            Wenn etwas unter Beweis gestellt wurde, bedeutet dies- trozt
Bericht in der Ebene der Vergangenheut- noch lange nicht, dass das Ergebnis
positiv ausfiel.
      Die Wörterbuecher  geben in diesen und ähnlichen Fällen meist den
Hinweis auf den spezifischen Kommunikationsbereich ( also in den
vorangehenden Beispielen Jur.) und anschlissend oft: sonst papierdeutsch
- eine stilistische Kennzeichnung, gegen die man Einwand erheben möchte. Es
kommt nicht nur auf die funktionale Sphäre des Gesellschaftsvehrkehrs an,
sondern vor allem auf die Bedeutunsnuance  in der jeweiligen
Sprechsituation.
       Zweifellos ist der einfache Satz  Ich danke Ihnen vielmals
schlichter als die gehobenen und feierlichen Worte: Ich möchte Ihnen meinen
(aufrichtigsten, herzlichsten, innigsten,wärmsten) Dank ausdrücken.


      Aber desshalb ist er doch nicht absolut „besser“, wie es in manchen
Wörterbüchern heisst. Von der Veranlassung des Danksagens, von den näheren
Umständen, unter denen der Dank ausgesprochen wird, hängt es ab, welche
Aussageform motiviert ist, die einfache oder die komplizierte.
Verallgemeinerungen paradigmatischer Art sind hier nicht am Platz.
Unverkennbar ist der Stilwert des Satzrhythmus, den der Streckform-Gebrauch
mit sich bringt.Bekanntlich steht das finite Verb im Deutschen an der am
schwächsten betonnten Stelle des Aussagesatzes.
     Bei der substantiwisch-verbalen Wortverbindung, die seinerzeit  zu
Unrecht von E.Engel(*1) mit dem Schlagwort „ Aus Eins  nach drei!“
verspotet wurde ( d.h. aus einem Wort mach drei Worte!), kommt der
eigentlich Sinntraeger der analytischen Gruppe , das substantivierte Verb,
ans Saztende und damit an den rhytmischen Schwerpunkt.
      Die rhytmische Wirkung der Streckform kommt auch im Frage und
Ausrufesatz zur vollen Geltung. So lässt W.Borchert in senem Hörspiel
„Draussen vor der Tuer“ den Heimkehrer klagen:



           Wo ist denn der alte Mann, der sich Gott nennt?
           Warum redet er denn nicht?
           Gebt doch Antwort!
           Warum schweigt ihr denn? Warum?
           Gibt denn keiner  eine Antwort? Gibt  keiner Antwort?
           Gibt denn keiner, keiner Antwort?



____________________________________________________________________________
_____
      (*1) V.Schmidt
      Das waren die Untersuchungen von  E.Riesel und E.Schendels und ich
moechte auch die Meinung von Wolfgang Fleischer zu diesem Thema darlegen.

      Laut der Meinung von Fleischer  sind  die Streckformen

die sogenannten „einfachen phraseologischen Wendungen“.

                               unter Beweis stellen
                                in Anrechnung bringen
                            zur Entscheidung gelangen

      Ein Glied der Wendung , meist das Zeitwort, ist abgeblasst oder
teilweise umgedeutet. Die Gesamtbildung ist jedoch  aus den Einzelteilen zu
begründen; in vielen Fällen ist sie nur die erweiterte Umschreibung des
Zeitwortes. Die Wörter können in sehr begrenztem Masse gegen bedeutungsnahe
 ausgetauscht werden.(*1)Die Wendungen werden auch als Streckformen(*2)
bezeichnet, da neben ihnen mehr oder weniger synonym oft ein einfaches Verb
steht, als dessen ‘gestreckte’, erweiterte Form die Wendung aufgefast wird:

                       verkaufen -  zum Verkauf  bringen
                     kämpfen-   einen Kampf  führen

       Die in diesen Wendungen  gebrauchten Verben bezeichnet man bisweilen
als Funktionsverben(*3), da die wesentlichen Abbildelemente der ganzen
Konstruktion sich auf das Substantiv verlagert haben und die Verben nur die
„Funktion“ haben, syntaktisch-morphologische Merkmale zu tragen (Tempus,
Modus, Prädikatsbeziehung); daher auch die Bezeichnung Funktionsverbgefüge
für diese Wendungen. (*4).



 (*1) Wörter und Wendungen
 (*2) V.Schmidt ; Die Streckformen des deutschen Verbums
 (*3)  P.Polenz ; Funktionsverben in heutigen Deutsch
 (*4)  P.Polenz ; Funktionsverben

      Die Wendungen sind  im Unterschied zu der weiter oben erwähnten
Gruppe der phraseologischen Einheiten und Idiome nicht grundsäzlich
expressiv. Nicht selten vermögen sie eine Lücke im Arsenal unserer
sprachlichen Ausdrucksmittel zu schliessen, weil es ein entsprechendes
Einzelwort überhaupt nicht so gibt.

                           in  Übereinstimmung bringen
                          zur Explosion bringen
                          ein Gesetz verabschieden
                          zur Verfügung stehen
                          zur Geltung kommen

      Auch dort, wo ein entsprechendes Einzelwort vorhanden ist, gibt es
meist semantische und andere Unterschiede zwischen beiden lexikalischen
Einheiten. Man haelt deshalb die gelegentlich immer noch geäusserte
Ansicht, solchen Wendungen gegenüber sei „ Zurückhaltung am Platze“ und  „
das überflüssig Gedehnte“ sei „mangelhaft“, für nicht treffend. Da die
Wendungen eine Bereicherung unserer Ausdrucksmittel darstelle, sind sie
grundsätzlich positiv zu bewehrten. Ausdrucksmängel sind hier nicht
häufiger als beim Gebrauch anderer Synonyme und sonstiger sprachlicher
Mittel.



        Nach der Meinungen von Stilisten nennt man phraseologische
 Wortfügungen feste Wortverbindungen, , bei denen die stilistischen
 Kategorien Bildkraft, Emotionalität, und damit auch Eindringlichkeit  und
 Überzeugungskraft , in den Vordergrund rücken.
        Laut des Lehrbuches «Deutsche Stilistik» von E.Schendels und  E.
 Riesel kann man drei Gruppen dieser phraseologischen Wortfuegungen
 auszeichnen.

      1) Es entsteht vielmehr eine semantisch neue Qualität,sozusagen eine
      chemische Verbindung (*1), deren Bestandteile ineinander verschmolzen
      sind.


Hierher zählen wir:

      a)die mannigfachen Arten der Idiome und
      b)die Zwillingsformeln
      Es handelt sich um phraseologische Fügungen, die einen Einzelbegriff
      ausdrücken; diese erste Untergruppe bildet den Kern der expressiven
      Phraseologie.’
      Der Name geht darauf zurück, dass hier unter den drei Möglichkeiten
der Stilfärbung die expressive Komponente dominiert. Insbesondere den
Idiomen eignen alle möglichen Ausdrucksnuancen ( scherzhaft, spöttisch,
satirisch, abwertend, feierlich, vertraulich u.a.m.), auf jeden Fall ist
die Expressivität deutlich spürbar.



___________________________________________________
  (*1) V.Schmidt

      Stark ausgeprägt ist auch die normativ-stilistische Komponente dieser
      Wendungen - vom Normalsprachlichen zum leicht und stark Gesenkten
      einerseits, zum Gehobenen und Gespreizten anderseits.
      2) Die zweite Untergruppe, zwischen  Wort-und Satzäquivalent stehend,
      bilden die stehenden Vergleiche. Sie sind im wörtlichen Sinn oder
      hyberbolisch überspitzt zu verstehen.
      3).Die dritte Untergruppe der Phraseologismen bilden die Fügungen, die
      einen geschlossenen Gedanken in Satzform mitteilen. Hierher zählen wir
      : Sprichwörter, Aphorismen, Sentenzen, Losungen. Der Gesamtsinn dieser
      Satzphraseologismen erwächst aus der Summe der einzelnen Lexeme in
      direkter oder übertragener (oft symbolischer) Bedeutung.



      2.IDIOME

      Idiome sind Redewendungen, dessen feste (oft metaphorische) Bedeutung
von ihren einzelnen Teilen nicht abgeleitet werden kann. Idiome benutzen
oft spezielles lexikalisches Material, das nicht zu dem gebräuchlichen
Wortschatz der Sprache gehört.
      Leicht  verständlich sind die substantivischen und verbalen festen
Wortfügungen,die dank der übertragenen Bedeutung nichtexpressiver
Redewendungen unmittelbar erfasst werden können (nach  E. Riesel und  E.
Schendels): So z.B. die Wendungen mit Abstand ( d.h. bei weitem) der beste;

                       jmdm. den Star stechen
       ( Star – Augenkrankheit; den Star stehen: 1.den Star
                       operieren; 2. jmdm die Augen öffnen)

      Die Hauptmasse der Idiome besitzt umgangssprachliche Stilfärbung, in
der Richtung zum Saloppen hin. Ziemlich gross ist die Zahl  der groben
Idiome. Auch hier bereitet die Abgrenzung zwischen den einzelnen Punkten
der Stilfärbungsskala grosse Schwierigkeiten. Der eine hält Redewendungen
wie:

            Was ist dir schon  wieder  über die Leber gelaufen?

      für literarisch-umgangssprachlich, der andere für salopp, ein dritter
hält sie sogar für derb. Es ist aber durchaus nicht ausgeschlossen, dass
ein vierter sie in der litetarischen Schriftsprache zulässt.

           Bemerkenswert, dass Idiome auch als Lehnübersetzungen aus
Fremdsprachen übernommen werden können. So ist gerade in letzter Zeit
häufig eine Wendung anzutreffen, die aus dem Englischen stammt: rund um die
Uhr (schlafen, arbeiten)- d.h. 12 bzw.24 Stunden. Nach Küper soll dieser
Ausdrück schon im 19. Jahrhundert ins Deutsche gedrungen sein.

    Wie dem auch sei, wird heute dieser Phraseologismus in der Bedeutung “
Tag und Nacht , ununterbrochen“ in der Presse und Publizistik sowie in der
Sachprosa gern verwendet.Ein Beispiel dazu:

       Das Kraft- und Schleusenwerk am Eisernen Tor, von Rumaenien und
Jugoslawien gemeinsam erbaut, ermöglicht das Passieren der gefährlichen
Strommenge rund um die Uhr.

      Im Stil der Alltagsrede wird dieser expressive Ausdruck hyperbolisch
gebraucht, so etwa in der Feststellung eines Studenten:

 Vor der Prüfung sitze ich  rund um die Uhr am Schreibtisch.

      Wie aus den vorangehenden Ausführungen ersichtlich ist, besteht die
stilistische Leistung der ideomatischen Phraseologismen hauptsächlich
darin, das Gesagte bildkräftig, lebendig und emotional darzustellen, ihm
Nachdruck und Nachprämsamkeit zu verleihen.
            Einen weiteren wichtigen Ausdruckswert kann man in ihrer
Eignung als Mittel von Humor, Spott und Satire sehen. Zahlreiche Idiome
enthalten schon an sich ein komisches oder groteskes Bild , so z.B.

           Ein Wink mit dem Zaunpfahl – eine deutliche
                              Aufforderung

und die zugehoerigen Variationen :

                    ein Wink mit dem Laternenpfahl
                   ein Wink mit dem Schneunentor

        Bei manchen Wendungen reizt die sprachliche Form selbst zum Lachen,
so z.B. bei norddeutschem Idiom :

        am dransten sein – als nächster an der Reihe sein

          Als Spielart der Idiome kann man die interjektionsartigen Ausrufe
in elliptischer oder in Satzform auffassen(*1), insofern sie die
Grundbedingung dieses phraseologischen Typs erfühlen – das Verschmelzen der
einzelnen Wortverbindungsglieder zu einer Sinneinheit, zu einer
semantischen Ganzheit. Ihre normative Stilfärbung : lit.-umg. ueber sallop
zu grob. Einige Beispiele:

                      Gerechter Gott! Gerechter Himmel!
                                Ach du meine Guete!
                               Himmel noch einmal !
                     Himmel, Herrgott, Donnerwetter!

      und eine ganze Menge landschaftlich unterschiedlicher
„Bandwurmphraseologismen“, die vielleicht dazu dienen, durch die Länge der
Ausrufe die Erregung abflauen zu lassen. Die derbe Wortgruppe  Verflucht
und zugenäht ! ist sinngleich  mit Verflixt (*2) und zugenäht! ( bei beiden
Idiomen ist der Grund der Nebeneinnanderstellung gerade dieser Partizipien
unklar).

      Als nächste Spielart sei noch eine Gruppe substantivischer Idiome
genannt. Es sind die Wortfügungen des Typs Attribut+ Substantiv, bei denen
entweder nur eine Komponente  oder auch beide eine semantische Umdeutung
mitgemacht haben:



____________________________________________________________________________
_____
      (*1) Moskalskaja, Über idiomatische Satzstruckturen
      (*2) verhüllend fuer: verflucht


      blinder Passagier – ein Passagier, der sich heimlich
eingeschlichten hat und mitfährt- meist aufs Schiff oder ins Flugzeug

 der schwarze Markt – illegaler Markt zu ueberpreisen
schwarzes Gold – Kohle

            Aus stilistischer Sicht könnte man hierher noch eine Untergruppe
fester Wortverbindungen hinzufügen, die allerdings nach streng strukturell-
semantischer Klassifikation als nichtphraseologischer Typ bezeichnet wird.
Es sind die nach dem grammatisch-stilistischen Modell geformten Wendungen
des Typs Substantiv + Präposition + Substantiv , wie:

                      Ein Adonis von einem  Jungling
                    eine Nussschale von einem Schiff

Diesen Wendungen liegen implizite Vergleiche zugrunde:

                Ein Schiff, so klein wie eine Nussschale

      Einige Stilforscher zählen diesen expressiven Typ unmittelbar zu den
Metaphern. Für diese Anname könnten Beispiele angeführt werden, wie etwa
die literarisch – umgangssprachliche Wendung:

                               Gedicht von einer Torte
                 Der Kaffe war gut,der Kuchen ein Gedicht!

       Eine kleine Variation enthalten die Fügungen des Typs: das Ideal von
einem Menschen, ein Vorbild von einem Studenten. Wenn bei den obengenannten
Belegen beide Substantive konkret sind, so ist hier das erste Substantiv
ein Abstraktum; dieses  Model kann oft durch eine Genetivkonstruktion
ersetzt werden: das Ideal eines Menschen. In beiden Variationen
verschmelzen  die zwei Komponenten der Wortgruppe  zu einem Einzelbegriff (
ein bildschöner Juengling, ein idealer Mensch)

      Als Übergang zwischen Idiomen und Sprichwörtern kann man die
sprichwörtlichen Redensarten ansehen, die meist ( aber nicht immer) in
prädikativer  Aussageform eine unzerlegbare Sinneinheit ausdrücken. So
etwa:

           Das kann einen Hund jammern – erbarmenschswert
       Von dem nimmt  kein Hund ein Stück Brot mehr – jmd.wird
                                von alle verachtet

Abwertend klingt auch die Redensart:

      Diese Milchmädchenrechnung geht nicht auf

      Wobei das Kompositum einen Trugschluss , eine auf unsicherern Fakten
aufgebaute Rechnung bezeichnet.
Im gleichen Sinn :

      Eine Milchmädchenrechnung aufmachen – etwas Unsicheres oder  Falsches
      als gültig darstellen

       In der Presse  kann man z.B. lesen, dass die Preispolitik der
Grosshändler sich oft als Milchmädchenrechnung  entpuppt, die den
Werktätigen zum Schaden gereicht.
Zahlenmässig bedeutend geringer als die mannigfachen Idiome sind die
Zwillingsformeln (Wortpaare) – vor allem die altueberlieferten. Sie drücken
einen Begriff tautologisch aus

                               mit Muh und Not
                               zittern und zagen

oder durch zwei thematisch  verwandte Lexeme



                                   fix und fertig
                               bei Nacht und Nebel,

      seltener in antonymische Komponenten zerlegt

                                Himmel und Hölle
                                   Hier und dort

formal gebunden sind diese Wortpaare durch Alliteration

                                 Gang und gäbe
                                  Null und nichtig

durch Assonanz

                                   kurz und gut
                        von echtem Schrot und Korn

oder durch Reim


                               mit Sack und Pack
                             auf Schritt und Tritt

      Wie immer hängen die einzelnen Komponenten der Stilfärbung eng un
einnander zusammen. Jmd. in Acht und Bann tun klingt etwas gewählt, weil
diese Wendung aus der alten deutschen Rechtssprache kommt, daher auch ihr
heute beschränkter Gebrauchswert.Das Ach und  Weh, angst und bang sind
vollständig schriftsprachlich. Dass sie trotzdem in einnigen funktionalen
Stilen nicht angemessen sind, liegt nur an ihrer Expressivität. Es wäre
gewiss nicht am Platz, in einem linguistischen Kommenter zu schreiben:



Die etymologische Bedeutung dieses Wortes lässt sich nur mit    Mühe und
Not feststellen.
Es muss heissen : …lässt sich nur schwer feststellen.

      Als echt volkstümliches Nationalgut  sind die Wortpaare  in der
Folklore zu Hause: im Märchen, in der Sage, im Rätzel, im Volkslied u.ä.
Sie sind sofort zur Stelle, von sich um volkstuemliche Stilisierung handelt
( vgl.In Goethes «Erlkoenig»):


                              Durch Nacht und Wind

                           Mit Kron und Schweif
                             Mit Muhe und Not

      An den Zwillingsformen läst sich eine interessante phonostilistische
Erscheinung nachweisen. Wenn das Wortpaar ungleich lange  Wörter ethält,
steht zuerst das kürzere, dann das längere:


                                     Ross und Reiter


                                    Nie und nimmer

                         Zwischen Tür und Angel

                      Lügen nach Strich und Faden



      2.1. TYPEN VON IDIOMEN NACH IHRER SYNTAKTISCHEN STRUKTUR

      Manche Idiome können wörtlich in die Zielsprache übersetzt werden.


                 z.B. das Kind mit dem Bade ausschütten


      Andere Idiome werden übersetzt, indem man ``das gleiche Bild'', aber
eine andere Struktur verwendet


                        z.B. ohne mit der Wimper zu zucken


        Viele Idiome können nur mit ihrer literalen Bedeutung überetzt
werden, (falls es in der Zielsprache kein entsprechendes Idiom gibt).


                          z.B.ein Wink mit dem Zaunpfahl

      2.2. TYPEN VON IDIOMEN NACH IHRER       ``KOMPOSITIONSFAEHIGKEIT''

      Kompositionelle Idiome - ihre syntaktische Struktur ist modifizierbar
(Adjektive können gesteigert werden usw...); ihre einzelnen Teile zeigen
auf ``das Bild'' der literalen Bedeutung.


         z.B.   gute Karten haben (bessere Karten haben)


      Halbkompositionelle Idiome - mindestens eine Komponente hat ihre
ursprüngliche Bedeutung.


                     z.B. mit Argusaugen beobachten

      Nichtkompositionelle Idiome - diese sind weder syntaktisch, noch
lexikalisch erweiterbar, ohne daß sie ihre idiomatische Bedeutung
verlieren.


z.B. Nägel mit Köpfen machen (*gute Nägel mit Köpfen    produzieren)

      Es sind insgeasmt 71000 Idiompaare in der Übersetzungsspeicher
vorhanden. Diese sind nicht normalisiert und oft isoliert (Einträge ohne
Kontext). Die automatische Übersetzung ist nicht möglich. Diese Art Lexikon
ist nur zum manuellen Nachschlagen gedacht.

                   z.B . Hand und Fuß haben
              Was er macht hat Hand und Fuß

2.3. DIE STEHENDEN VERGLEICHE


       Die zweite Gruppe der expressiven Phraseologie (zwischen Wort- und
Satzäquivalent) bilden die stehenden Vergleiche. Die meisten
normalsprachlichen Vergleiche haben bis auf die Gegenwart ihre Bildkraft
bewahrt:

                     Fleissig wie eine Biene ( Ameise)

                             Schlank wie eine Gerte

                          Dünn wie ein Zwirnfaden


      Ein grosser, vielleicht der  grösste Teil der komparativen
Phraseologismen ist lit.- umg. Über salopp bis grob gefärbt:



                  dick wie ein Sack (Mehlsack)

                 dick wie ein Fass (eine Tonne)

                dick wie ein Schwein( eine Sau)


                     Geld haben wie Mist


           Stolzieren wie der Hahn auf dem Mist

          Schreiben wie der Hahn auf dem Mist

      Bedeutend seltener findet man in stehenden Vergleichen gewählte
Stilfärbung:

                      Schön wie der junge Maientag

          Zusammenbrechen wie ein Koloss aus tönernen Füssen


      Zahlreiche stehende Vergleiche sind von vornherein auf Witz und
Groteske aufgebaut, so z.B. die verschiedenen  Variationen des
phraseologischen Klischees  klar wie Kristall:

                             Klar wie Klossbrüne
                                 wie dicke Tinte
                 wie Schuhwichs wie Zwetschenbrühe
                              wie Mehlsuppe
                                wie Torf u.a.

      Alle diese Wendungen bedeuten: „hell, rein, völlig durchsichtlich“.
Tatsächlich entspricht nur  die erste (literarische) Fassung  dieser
Bedeutung; alle anderen sind scherzhaft- ironisch gemeint. Denn Klossbrühne
 und Mehlsuppe sind milchig- trübe, dicke Tinte, Torf und Schuhwichs völlig
undurchsichtig ( bei „Schuhwichs“ wirkt vielleicht der Glanz als
Vergleichsmoment).
      Wie aus dem eben angeführten Beispiel ersichtlich ist, neigen die
phraseologischen Vergleiche zu Variotionen im Ausdruck ( teils
ideographisch abgeschattet, teils territorial und zeitlich bedingt).  In
Umlauf sind z.B. folgende stehende Vergleiche als Zusatz zu dem Verbum
lügen:



                     lügen wie ein Lügenmeister

                    lügen Wie eine Leichenrede
                             lügen Wie geschmiert
                            lügen Wie gedruckt
                  lügen Wie im Buch/ in der Zeitung
                          lügen Wie telegraphiert
                         lügen Wie Munchhausen
                        lügen Wie Goebbels
                       lügen Wie der Wetterdienst



2.4. SPRICHWÖRTER

      Die dritte Gruppe der Phraseologismen bilden die Fügungen, die einen
geschlossenen Gedanken in Satzform mitteilen. Hierher zählen wir :
Sprichwörter, Aphorismen, Sentenzen, Losungen. Der Gesamtsinn dieser
Satzphraseologismen erwächst aus der Summe der einzelnen Lexeme in direkter
oder übertragener (oft symbolischer) Bedeutung.
      Unter den Phraseologismen, die einen geschlossenen Gedanken in
Satzform mitteilen, seien vor allem die Sprichwörter genannt. Sie sind
altes Nationalgut – Volksweisheit , die mündlich überliefert ist.
Eigentlich könnte man sie wegen ihrer geschlossenen Form als einfachstes
Genre der Volksdichtung bezeichnet.Gleichzeitig können  sie aber auch als
Untergruppe der expressiven Phraseologie angesehen werden, da sie einen
festen Bestandteil der emotionalen Rede bilden.
      Dem Inhalt nach sind die Sprichwörter meist lehrhaft, mit
begrifflicher Verallgemeinerung, symbolischer oder allegorischer Deutung.
Ihre normative Stilfärbung ist normalsprachlich oder literarisch-
umgangssprachlich:

   Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
   Eine Hand wäscht die andere.
   Schmeichler sind Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.

    Sie können auch gesellschaftskritischen Charakter haben. Mit dem
politischen Heranwachsen  der Arbeiterklasse entstand das Sinnbild  der
geballten Faust und damit auch die sprichtwörtlich Redensart:


           Fünf Finger sind eine Faust



       Pr.Lewandowski studierte dieses Thema schon lange Zeit.Er
interessierte sich fuer die Volkskultur, und zwar fuer die Sprichwoerter,
Zitate, Loesungen. Er zog eine Parallele zwischen Sprichwoerter und
Zitaten.
      Laut der Meinung von Pr. Lewandowski kann man sagen, dass nicht jede
vielbenutzte sprachliche Formel ein Sprichwort ist. Jedoch beschrieb Pr.
Lewandowski Sprichwoerter als

         '… feste Wortverbindungen, die aus vollstaendigen bzw. formal und
inhaltlich abgeschlossenen Saetzen bestehen, die bestimmte Erfahrungen,
Meinungen oder Anschauungen darstellen und durch sowohl unveraenderten als
auch haeufigen Gebrauch Gemeingut einer Sprachgemeinschaft geworden sind
...'

    und grenzt sie damit zwar gegen Redewendungen ab, die im Gegensatz dazu
nicht syntaktisch abgeschlossen sind, sondern in einen Satz eingeflochten
werden muessen, jedoch ist mit dieser Definition das Problem verbunden,
dass sie eine weitere Art oft verwendeter Sprachformeln nicht ausschliesst:
das Zitat. Eine aussageaehnliche – wenn auch umfassendere – Definition
findet sich im  LEWANDOWSKI LEXIKON SPRACHE:

            'Das Sptichwort ist eine feste Wendung (invariable
Konstruktion) mit lehrhafter Tendenz, die sich  als Lebensweisheit
empfiehlt. Es gehoert zum festen lexikalischen Bestand einer Sprache und
hat oft eine uebertragene(metaphorische) Bedeutung, die nicht identisch mit
dem unmittelbar im Satz mitgeteilten Sachverhalt ist …'


      Auf das Abgrenzungsproblem von Zitat und Sprichwort geht  Lewandowski
im Vorwort zu seinem Lexikon der Sprichwoertlichen Redensarten ein. Im
Zusammenhang mit der Frage nach dem 'Gebrauchsbeginn' einer
sprichwoertlichen Redensart  fuert er aus, dass treffende Formulierungen in
den allgemeinen Sprachgebrauch uebernommen werden koennen, wobei
'Haeufigkeit und Anonymitaet ihres Auftretens' charakteristisch fuer die
Verwendung als Sprichwort seien:

          'Ein Zitat wird dann zu einer Redensart, wenn es anonym,
verfuegbar geworden ist, wenn eben nicht mehr ‚zitiert’ wird. In dem
Augenblick, wo bei einem Zitat der literarische Urheber vergessen wird, ist
der Schritt zur Redensart schon getan.'

      Nach der Meinung von E.Riesel und E. Schendels koennen Redewendungen,
Aussprüche, Zitate und sprichwörtliche Redensarten, je nachdem, ob sie als
Impuls oder als Beleg eingesetzt werden, den Ausgangs- oder Endpunkt von
Überlegungen über den Text bilden. Ihre wichtigste Aufgabe ist die
Absicherung der Aussagen des Schreibers durch den Text. Ein Zitat sollte
außer dem Wortlaut der zitierten Textstelle auch die Angabe der Fundstelle
enthalten (Zahl der Seite, Strophe, Zeile usw.).
      Oft ist ein Zitat mit bloßen Anführungszeichen nicht ausreichend
gekennzeichnet durch Satzzeichen (Doppelpunkt, Klammern), aber auch durch
direkte Ankündigungen (z. B. 'wie er sagt') oder Kennzeichnungen ('dieser
Wunsch der Spinnerin') können zusätzliche Signale gesetzt werden.
      Die Sprichwörter mit grober Stilfärbung , im 16. Jahrhundert eine
häufige Erscheinung, sind heute zum gröstem Teil ins historische Arhiv
eingegangen.
      Diese festen Wendungen, in denen sich einerseits allgemeine
Einstellungen niederschlagen und die andrerseits solche Einstellungen
verstärken, sind ein wichtiger Beitrag zur Alltagskultur. Man verwendet sie
häufig, vielleicht noch häufiger aber bezieht man sich auf sie oder spielt,
z. B. in Zeitungsschlagzeilen. Die Kenntnis dieses Volkswissens,
ausgedrückt in Redewendungen, die als bekannt vorausgesetzt werden, ist
eine bedeutsame Komponente des sprachlichen Aspekts der soziokulturellen
Kompetenz.
      Die Sprache ist das Mittel der Dichtung, der Philosophie, der
Wissenschaft und all dessen, wo im Geiste über Dinge gehandelt wird, die
uns nicht unmittelbar betreffen.
      Die gefluegelten Woerter aller Type sind von sehr komplizierter Natur.
Einerseits stellen sie bestimmte sprachliche Klischées dar, die
gewöhnlichen Phrasiologismen ähnlich sind, sich aber von diesen durch
direkte und indirekte (bildhafte) Motivierung allgemeinen Sinnes
unterscheiden; zum anderen sind das logische (genauer: logisch semiotische)
Gebilde, die dieses oder jenes Verhältnis zwischen den Objekten
modellieren; und drittens sind das Phänomena der Folklore, die in
prägnanter künstlerischer Gestalt die Momente der Wirklichkeit
widerspiegeln.
      Wie in jedem Genre der Folklore finden in gefluegelten Woerter alle
sprachlichen, geographischen, geschichtlichen und anderen
Eigentümlichkeiten des Volkes ihren Ausdruck. Zugleich aber gibt es
zwischen den Sprüchen verschiedener Völker sinmässig ausnehmend viel
Ähnliches. Die herkömmlichen Ergründungen dieses Phänomens durch etnische
oder sprachliche Verwandtschaft sowie durch internationale Kontakte und
gleichartige geschichtliche und soziale Entwicklung sind nicht zureichend.
Das erwähnte Phänomen kann dadurch enträtselt werden, dass die Zitaten,die
sogenannten gefluegelten Woerter  nichts als Zeichen gewisser Situationen
oder gewissen Verhältnisses zwischen den Dingen darstellen.
      Nach E.Riesel und E.Schendels sind zahlreiche Sentenzen , Aphorismen
und Aussprüche berühmter Dichter, Staatsmänner, Gelehrten  als feste
Elemente des Wortbestands in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen.
Nach alter Tradition werden sie unter den Namen geflügelte Wörter in die
Phraseologie eingegliedert. Man nimmt den in den Fachliteratur gebrauchten
Terminus an- hauptsächlich deshalb, weil gerade die Expressivität des
Gedankengehalts , die Appelwirkung und Eindringlichkeit der geflügelten
Worte sie von Mund zu Mund „fliegen“ lassen. Ein Grossteil dieser Gruppe
ist durch wirksame Bildkraft ( und insbesondere  durch Symbolik)
gekennzeichnet.
Schiller, „ An die Freude“ :

        Seid umschlungen, Millionen!
      Diesen Kuss der ganzen Welt!


      Zu den geflügelten Woertern gehört auch eine Anzahl fester
Wortverbindungen und Wortzusammensetzungen, die bloss einen Einzelbegriff
ausdrücken. Dies trifft aber nur dann zu, wenn sie die obengenannten
Bedingungen erfühlen: entstanden zu sein als Ausspruch bestimmter Personen,
zitiert zu werden von mehr oder weniger breiten Massen.
       Dazu einige Beispiele:

Der springende Punkt – nach Aristotele: der Punkt, auf den
                            alles ankommt

                 Auf Flügeln des Gesanges (Heine)


    Eine betraechtliche Menge gefluegelter Zitate liefern die Werke der
deutschen Klassik; z.B. Goethe , «Faust»:

          Nur der verdient  sich Freiheit wie das Leben,
         Der taeglich sie erodern muss.



      Praktischer Teil
III. Gefluegelte Woerter und Sentenzen im Goethes «Faust»

      Im Goethes «Faust» gibt es viele Sentenzen. Man glaubt gar nicht, wie
viele Zitate aus dem «Faust» stammen.
       In meiner Arbeit versuche ich die Anzahl von den Sentenzen thematisch
zu systematisieren. Das Material zur Analyse habe ich aus ganz
verschiedenen Quellen gesammelt. Am interessantesten ist natuerlich das
Original des Romans «Faust» von J.W.Goethe. Andere Quellen sind einige
Auszuege aus Buechern, wo es verschiedene Information dazu gibt , Material
aus Internet u.s.w.

3. Thematische Klassifikation

   Im Roman «Faust» hat Goethe verschiedene Themen angeschnitten:

    . das Thema der menschlichen Gestalt
    . das Thema der Liebe
    . das Thema der Familie
    . das Thema der Deutschen
    . das Thema des Kampfs zwischen dem Gott und dem Teufel
    . das Thema der Gedanken ueber den Sinn des Lebens
    . das Thema des Menschenbildes
    . das Thema des Studiums

           In diesem Roman habe ich viele Sentenzen gefunden, aber ich
      moechte die schlagendsten Beispiele anfuehren.


    Das Thema der menschlichen Gestalt



         Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen (*1)

                            ***

      Die Damen geben sich und ihren Putz zum besten

                         Und spielen ohne Gage mit

                            ***

      Du bist recht appetitlich oben anzuschauen, doch unten
                 hin die Bestie macht mir Grauen


                            ***

                       Du lieber Gott! Was so ein Mann

                         Nicht alles, alles denken kann!

                      Beschämt nur steh ich vor ihm da

                         Und sag zu allen Sachen ja.



                            ***

                 Die Mädels sind doch sehr interessiert,

           Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch.

                           Sie denken: duckt er da,
                            folgt er uns eben auch.



___________________________________________________
(*1) Faust Zitaten; Erich Trunz ( die nachfolgenden Sentenzen sind auch aus
diesem Buch)


              Das Thema der Liebe



                                   Mein Ruh ist hin,

                             Mein Herz ist schwer;

                              Ich find sie nimmer

                               Und nimmermehr.

                            ***
                  Mein schönes Fräulein, darf ich wagen,

                    Mein Arm und Geleit Ihr anzutragen?

                            ***


            In deinem Nichts hoff ich das All zu finden


                            ***

                   Blut ist ein ganz besonderer Saft

                            ***
                     Werd ich zum Augenblicke sagen:
                      Verweile doch! du bist so schön!
                Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
                 Dann will ich gern zugrunde gehn!



              Das Thema der Familie



                                 Was du ererbst von

                                Deinen Vaetern hast,
                                        Erwirb es,
                                 Um es zu besitzen


                                  ***



             Abend am Abend schatzt man erst das Haus


                            ***

    Die Mutter sieht's wohl nicht, man macht ihr auch was vor



             Das Thema der Deutschen


                          ... Mein Leipzig lob ich mir!

                            ***

                Man kann nicht stets das Fremde meiden,

                       Das Gute liegt uns oft so fern.

      Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,

                    Doch ihre Weine trinkt er gern.

                             ***



       Der deutsche Mann sprecht schon fast wie ein Franzos


                                  ***

           Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist



   Das Thema des Kampfs zwischen dem
                Gott und dem Teufel


                     Den Teufel spürt das Völkchen nie,

                     Und wenn er sie beim Kragen hätte

                            ***

                      Der Teufel hat sies zwar gelehrt;

                   Allein der Teufel kanns nicht machen.

                            ***

                         Gott! Die Kunst ist lang,

                          Und kurz ist unser Leben.

                            ***

         Und hätt er sich auch nicht dem Teufel übergeben,

                       Er müßte doch zugrunde gehn!

                            ***
                   Der Teufel kann nicht aus dem Haus

                            ***
       Du bist noch nicht der Mann, den Teufel festzuhalten!

                            ***
              Ich möchte mich gleich dem Teufel übergeben,

                   Wenn ich nur selbst kein Teufel wär!


                                             ***

               Und wandelt mit bedächtger Schnelle
                Vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

                            ***

                   O tönet fort, ihr süßen Himmelslieder!
               Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!



   Das Thema der Gedanken ueber den
                     Sinn des Lebens


           Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des
                               Lebens goldner Baum

                            ***

                           Die Gegenwart ist unser Glueck

                            ***

                         In bunten Bildern wenig Klarheit,
                   Viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit

                            ***

          Sobald Du Dir vertraust, sobald weisst Du zu leben

                             ***

           Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen;
                    Und jeder geht zufrieden aus dem Haus

                            ***

                    O glücklich, wer noch hoffen kann,

              Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen!

                            ***

                         ... Die Frage scheint mir klein,

                  für einen der das Wort so sehr verachtet.
Herrschaft gewinn' ich, Eigentum! Die TAT ist alles, nicht der
                                           Ruhm

                            ***

              Was glänzt, ist für den Augenblick geboren;

               Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.

                            ***

                       Ich bin zu alt, um nur zu spielen,
                Zu jung, um ohne jeden Wunsch zu sein.



        Das Thema des  Menschenbildes


                        Der Mensch ist neugierig,
              in jeden Quark begräbt er seine Nase…

                            ***

                  Der Mensch ist unruhig und unstetig…

                            ***

                 Der Mensch hat von Gott die Vernunft…

                            ***

                         Der Mensch ist wunderlich…

                            ***

                 Der Mensch als kleiner Gott der Welt

                            ***

                    Die Menschen plagen sich,
             sodass sie sogar der Teufel bedauert

                            ***
                                Er ist ein Tor;

                            ***
                   Er wird von Gärung getrieben;
                                   ***
                      Tollheit kennzeichnet ihn;

                            ***
                     Er will Extreme vereinen;

                            ***
             Der Mensch bleibt immer unzufrieden;

                            ***
                         Staub soll er fressen...

                            ***
                         Der Mensch als Gottes Knecht;

                            ***
                    Der Mensch neigt zur Bequemlichkeit,
                    seine Tätigkeit kann leicht erschlaffen.

                            ***
                     es irrt der Mensch, solang er strebt;



               Das Thema des Studiums

            Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen

                            ***

                        Habe nun, ach! Philosophie,

                            Juristerei und Medizin

                            ***
                       Und leider auch Theologie

            Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

                            ***
                  Da steh ich nun, ich armer Tor!
                   Und bin so klug als wie zuvor;

                            ***
    ALLWISSEND bin ich nicht, doch viel ist mir bewußt
                             ***

 Nicht Kunst und Wissenschaft allein, GEDULD will bei dem
                                      Werke sein



3.1 «Faust» von J.W.Goethe und die Gegenwart.

      Viele Menschen verwenden im Alltagsleben die Zitaten aus dem Roman
«Faust» von J.W.Goethe.
      Die Historia vom Teufelsbuendner Faust war zwar schon an der  Schwelle
vom Mittelalter zur Neuzeit in Volksbuechern als  christliche  Mahnliteratur
verbreitet, doch zur deutschen Nationalbibel wurde die  Legende  erst  durch
Goethes Werk. Ob Mahler, Mueller, Klinger, Lenau oder Grabbe - alle 'Faust'-
Entwuerfe zeitgenoessischer Autoren zaehlten neben Goethe nicht  mehr.  Auch
Lessing und Heine haben vergeblich an  grossen  Gegenentwuerfen  gearbeitet.
Goethe benoetigte fuer sein 'Hauptgeschaeft' - wie er es nannte -  mehr  als
sechzig Jahre. Seine 'Faust'-Dichtung ist das representative Produkt  seines
Lebens.
      Es waren die Philosophen Schelling und  Hegel,  die  den  'Faust'  zur
'mythologischen Hauptfigur' und zur  'absoluten  philosophischen  Tragoedie'
unseres Volkes erklaerten.  Seitdem  'sitzt  Faust',  wie  es  1835  in  der
'Zeitung fuer die elegante Welt' hiess, 'dem  Deutschen  wie  Blei  auf  den
Schultern'. Das Lesen des Dramas wurde zum deutschen  Gemeinschaftserlebnis,
das  Lehrer  mit  Schuelern,  Dichter  mit   Politikern,   Publizisten   mit
Industriemanagern verband und verbindet.

Vor allem  in  Zeiten  der  seelischen  Bedraengnis  suchten  die  Deutschen
Seelentrost in der 'Faust'-Lektuere. In den  Materialschlachten  des  Ersten
Weltkriegs gehoerte der Tornisterfaust  (eine  Miniaturausgabe  im  Schuber)
zur Sturmausruestung der deutschen Soldaten. Im  Zweiten  Weltkrieg  dienten
'Faust'-Zitate  nicht  nur  als  Durchhalteparolen  in  den  Truemmern   von
Stalingrad, sondern wurden von  Fronttheatergruppen  selbst  auf  U-  Booten
vorgetragen.

         'Faust'-Zitate linderten aber nicht nur Seelennot, sondern dienten
in trivialisierter Form schon seit dem 19. Jahrhundert auch der Reklame.
Mit den Worten von Faust, Mephisto und Gretchen wurden unter anderem
Fleischextrakt, Sekt, Likoere, Margarine, Huehneraugenmittel,
Schreibmaschinen, Schuhe und sogar Klosettpapier angepriesen. Auch heute
zeigt der Mythos noch Werbewirkung: In Leipzig hat das Restaurant
                                       'Auerbachs Keller'
unter Berufung auf die Zahlungskraft seiner klassischen Stammgaeste den
Konkursverwalter milde stimmen koennen.
      Und 1995 posierten Claudia Schiffer und David Copperfield in Karl
Lagerfelds 'Photoroman Faust' fuer ein Modedesign der Postmoderne.



3.2 Die quantitative Analyse
      Im Roman «Faust» habe ich 181 Sentenzen insgesamt gefunden.  Ich habe
   sie thematisch eingeordnet:
         1. Das Thema der menschlichen Gestalt
Zu diesem Thema habe ich 12 Zitaten gefunden.
               2. Das Thema der Liebe
Zu diesem Thema habe ich 34 Zitaten gefunden.
          3. Das Thema der Familie
Zu diesem Thema habe ich 3 Zitaten gefunden.
                4. Das Thema der Deutschen
Zu diesem Thema habe ich 9 Zitaten gefunden.
                5. Das Thema des Kampfs zwischen dem Gott und dem Teufel
Zu diesem Thema habe ich 29 Zitaten gefunden.
                6. Das Thema der Gedanken ueber den Sinn des Lebens
Zu diesem Thema habe ich 35 Zitaten gefunden.
                7. Das Thema des Menschenbildes
Zu diesem Thema habe ich 48 Zitaten gefunden.
                8. Das Thema des Studiums
Zu diesem Thema habe ich 11 Zitaten gefunden.

      Man kann bemerken, dass die Sentenzen zum groessten Teil dem
philosophischen Thema des Menschenbildes gewidmet sind.
      Die Quantitative Analyse der Beispiele laesst mich folgende
Schlussfolgerungen ziehen.
      Viele Zitaten dienen in diesem Werk zum Ausdruck der Bildhaftigkeit.
Der Autor macht es mit Hilfe von der Anschaulichkeit und der emotionelen
Wirkung auf Leser. Die Woerter, die Redewendungen kommen im Roman als
Schmuck der Rede in Betracht.
            Im «Faust» gibt es auch viele bildhafte Verben. Das bewahrt die
Darlegung von der Monotonie.
            Die typische Goethische Ironie ist in diesem
Roman unverkennbar. Die Ironie und Humor dienen im «Faust» zur
Charakteresierung von den Personen, Ereignissen, Gefuehlen.
       Die Anzahl von Zitaten dient auch im «Faust» zum Ausdruck der
Exprissivitaet. Viele Sentenzen sind im Roman expressiv gefaerbt. Diese
Zitaten lauten so dank expressiv- stilistischen Komponente.Wegen dieses
Wortes ist es informativer und farbiger. Auch wendet sich der Dichter an
unsere Sinnorgane, in dem er sich durch expressive Wortwahl den Gesichts-,
Gehoers-, Geruchs-, Geschmacksempfindungen in Anspruch nimmt.
         Es sei auch zu betonen, dass das Werk von J.W.Goethe «Faust» sehr
populaer in unserem modernen Leben ist. Viele Sentenzen, Zitaten braucht
man im alltaeglichen Leben. Man glaubt gar nicht, wie viele Zitate aus dem
Faust stammen. Ich kann den Faust allen, die sich für Literatur
interessieren nur empfehlen. Man kann durch dieses Drama nur gewinnen. Das
Schöne am Faust ist, dass man wirklich jedesmal neue Erkenntisse aus der
Sprache von J.W.Goethe gewinnen kann. Ich habe jedenfalls diese Erfahrung
gemacht und so bin ich gespannt, wie der Faust in zehn Jahren auf die
Gesellschaft wirken wird.



IV. SCHLUSSFOLGERUNG
      Die vostehende Arbeit ist dem Thema « Stilistischer Wert der
stehenden Wortverbindungen; Sprichwoerter und Sentenzen im Goethes «Faust»»
gewidmet.
       In dieser Arbeit befasse ich mich mit deutschen Phraseologismen,
phraseo-logischen Einheiten im allgemeinen und mit Phraseolexemen, Idiomen,
Sprichwoertern, Aphorismen und Zitaten.
      Meine Arbeit bestehet aus der Einleitung, die ihr Ziel und ihren
Problembereich bestimmt, aus 2 Kapiteln, der Schlussfolgerung, dem
Inhaltsverzeichniss, dem Literaturverzeichniss.
      Im zweiten Kapitel meiner Arbeit wird die Phraseologie, die Lehre der
Phraseologismen vorgestellt, und es werden Begriffe erklärt und definiert,
die in der Literatur verwendet werden. Die wichtigste Aufgabe ist , die
festen Verbindungen zu klassifizieren. Hier werden vorwiegend nominative
stehende Verbindungen,Idiome, Sprichworter, und zwar Aphorismen, Sentenzen,
Losungen,gefluegelte Woerter als zentrale Gruppe der phraseologischen
Einheiten untersucht. Es wird dargestellt,welche Eigenschaften und Merkmale
diese Phraseologismen aufweisen. Die wichtigsten Kriterien, die in der
deutschsprachigen Germanistik schon von einigen Autoren erforscht wurden,
werden auf deutsche Phraseolexeme, Idiome übertragen. In diesem Kapitel
sind die Meinungen der bekanntesten Linguisten zu diesem Thema angefuehrt.
      Das dritte Kapitel der vorliegenden Arbeit ist – die thematische
Analyse der Zitaten im Werk von J.W.Goethe «Faust», wo ich die gefluegelten
Woerter vom Standpunkt der Quantitaet zu betrachten ,versuche.
      Das Thema «Gefluegelte Woerter» im Roman «Faust» ist umfangreich.
Deshalb habe ich mich im praktischen Teil meiner Arbeit darauf
konzentriert. Ich versuche die quantitative Analyse durchzufuehren, um
bewußt zu machen, daß das behandelte Thema auch für praktische Anwendungen
interessant ist.
       Es geht auch die Rede von der Bedeutung der Zitaten heutzutage.
      Die Arbeit, die sich mit diesem Thema beschaeftigt, hatte das Ziel,
erst einmal zu  klaeren, das die Zitaten von Goethe eine Lebensweise ist.
Viele Menschen verwenden im Alltagsleben die Zitaten aus dem Roman «Faust»
von J.W.Goethe.
      Ich wendete verschiedene Informationsmittel an, und zwar Internet,
verschiedene  Lehrbuecher und natuerlich klassische Literatur.
      Damit die Arbeit nicht langweilig und zu wissenschaftlich wäre, führe
ich verschiedene Beispiele an. Hoffentlich wird der behandelnde Stoff
interessant und kognitiv.  Ich hoffe sehr darauf, dass die vorsthende
Diplomarbeit  die pracktische Anwendung im Deutschunterricht sowohl für
Schüler,  als auch für Lehrer finden kann.




ref.by 2006—2022
contextus@mail.ru